Informatikmaterialien 
von Tino Hempel

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Richard-Wossidlo-Gymnasium Ribnitz-Damgarten
Fachbereich Informatik


Elemente der Makrotypographie


Detailtypografie, die sich mit der äußeren Gestaltung (Layout) der Publikation befasst.

Seitenformate

In Deutschland benutzt man seit 1922 zum Schreiben von Briefen oder Mitschriften Papier der Größe DIN A4. Ein solches Blatt hat die Abmessungen 21,0 cm x 29,7 cm. Diese "krummen" Zahlen entstehen durch Berechnungen aus dem normierten A0-Format. 

Das Deutsche Institut für Normung und daran angelehnt die meisten Länder dieser Welt (ISO-Norm 216) definieren die A-Reihe wie folgt: 

  1. Verhältnis der beiden Seiten beträgt stets 1 : √2. 
  2. Grundfläche für A0 wird mit 1 m² festgelegt.

Die Proportion 1 : √2 wurde nicht ohne Grund gewählt. Möchte man, dass das nächst kleinere Papierformat gerade durch die Halbierung einer Seite quer zur längeren Seite des Ausgangsformates entsteht, so müssen die Seiten im Verhältnis 1 : √2 stehen. 

Mathematisch betrachtet bedeutet das:

Aus dem gegebenen Größenverhältnis und der Grundfläche A = 1 m² lassen sich nun die Seitenlängen berechnen.

Satzspiegel

Der Satzspiegel legt die Nutzfläche der Seite für Texte und Bilder fest und damit auch die Angaben der Seitenränder, Stege genannt. Der Satzspiegel soll sich dabei harmonisch in die gesamte Seite einpassen. Deshalb benutzt man für den Satzspiegel entweder das gleiche Verhältnis wie auch für das Seitenformat, also 1 : √2 oder nach dem Verhältnis des Goldenen Schnitts. Dabei unterscheidet man zwischen einseitig bedruckten Seiten, wie sie etwa für Facharbeiten gefordert sind oder mehrseitig bedruckten Seiten, wie sie für Bücher, Zeitschriften und Flyer verwendet werden 

einseitiger Satzspiegel

Die Rändergrößen für Kopf- und die beiden Seitenstege sollten gleich groß sein. Dem Fußsteg steht aus optischen Gründen mehr Platz zur Verfügung. Wird als Proportion die DIN-A-Reihe benutzt, so sollte das Verhältnis von Kopf- zu Fußsteg gerade 5:7 betragen. Wird hingegen der Goldene Schnitt als Proportion genutzt, beträgt das Verhältnis 5:8.

beidseitiger Satzspiegel

Wird ein Dokument zwei- oder mehrseitig beschrieben, ist die Einteilung des Blattes komplizierter. Die Stege werden unterschiedlich breit gesetzt. Bei einem zweiseitigen Blatt (siehe Bild oben) wird, damit auch hier ein harmonisches Bild entsteht, das Verhältnis von Bund- zu Kopf- zu Außen- zu Fußsteg mit 2:3:4:6 definieren. Der Satzspiegel hat dann fast die gleiche Proportion wie die Seite. Soll das Verhältnis dem Goldenen Schnitt entsprechen, wählt man 2:3:5:8. 

Konstruktionen

Für die Bestimmung des Satzspiegels gibt es verschiedene Verfahren. Einen Konstruktion des idealen  Satzspiegels für Papiere im Goldenen Schnitt-Format findet man unter
  http://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/gestaltung/layout/printdesign/satzspie/satzsp-ko.html

Allgemeinere Konstruktionen gibt es unter der URL
 http://home.datacomm.ch/tomsurfer/pdfs/Typografie/Satzspiegelkonstruktionen.pdf

Der Goldene Schnitt

Beim Satzspiegel spielt der Goldene Schnitt als harmonisches Maß eine besondere Rolle. Er beruht auf der Teilung einer Linie in zwei ungleiche Teile, von denen sich der kleinere Teil (c) zum größeren (b) so verhält wie der größere (b) zur Summe der beiden Teile (c+b = a), also der gesamten Linie. 

Man findet ihn sowohl in der Natur vor (Hahnenfußblatt, Schachtelhalm und Eichenblatt) als auch in Kunst und Architektur (Platons Timaios, Parthenon in Athen, alte Petersbasilika, der Modulor von Le Corbusier).

Zur Berechnung des Goldenen Schnitts als ein Verhältnis geht man wie folgt vor: 
Aus der Definition folgt, dass sich die beiden Längen c zu b gerade so verhalten müssen, wie die Längen b zu a = b+c, also:

Damit ergibt sich der Goldene Schnitt als das Verhältnis von 1 : 1,618. 

Ein schönes Beispiel für die harmonische Einteilung einer von Seiten eines Buches findet man in der originalen Gutenbergbibel. Gutenberg teilte bereits das Papierformat nach dem Goldenen Schnitt ein.

Man benutzt den Goldenen Schnitt neben der Seitenaufteilung auch im als Verhältnis von Vorspann- (14 pt) zu Fliestextgröße (9 pt) oder zur Erzeugung harmonischer Buchstaben.



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